"Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten, weiter gehen" - ein Praxisbericht

... weiter gehen!
... weiter gehen!

...tja, das sagt sich so einfach. Oder?

Letzte Woche bin ich wahrlich mehrfach hingefallen - oder sagen wir mal gestolpert. Äusserst unangenehme Widrigkeiten, ungewisse Situationen und letztendlich die Fixierung eines kleinen OP-Terminchens. Hmmmm!

In drei Wochen.

Hmmmm!

Der Arzt meinte: "Zu 98,5 % ist das nix Böses. Also machen Sie sich einfach keine Sorgen. Es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit blos eine kleine Nebenwirkung der Hormontherapie". 

Ich habe ihm das mit einem souveränen Lächeln geglaubt und bin noch ziemlich entspannt zur Spitalstüre rausgewackelt. Im Auto gings dann los - die Kopfmaschinerie setzte ein. 

Diese blöden 1,5 %, die was "Böses" sein könnten, geisterten in meinem Hirn herum. Darauf folgten 3 Tage heulen - natürlich nicht vor den anderen - nur so für mich allein. Im Bad. Im Bettchen. Beim Autofahren. Beim Kochen. Heul, heul, heul.

Am vierten Tag fing ich an mich zu erinnern, was mir damals nach der Diagnose gut getan hat. Was mir geholfen hat. Was mich wieder aufgerichtet hat. Und bei mir waren das u.a. folgende Dinge:

- darüber reden, berichten, Erfahrungen austauschen, recherchieren

- mich so richtig ausheulen dürfen bei jemandem

- Ordnung schaffen um mich herum

- an meine wundervollen Kinder denken

- mir Hilfe und Zuspruch bei der Familie und bei Freuden holen

- Tanzen, tanzen und nochmal tanzen

- Laufen, laufen und nochmal laufen

- in die Natur raus gegangen

- im Hier und Jetzt sein

- genießen, jetzt erst recht genießen

 

Lauter Dinge, die ich in meinem Buch schon beschrieben habe. Ich habe es daraufhin grad selbst nochmal lesen müssen :-)

(By the way: Hier kann man es schon vorbestellen: Buch-Shop)

 

Ich bin also wieder aufgestanden, habe mir mein Krönchen zurecht gerückt und bin drauf los gelaufen. Immer schön einen Fuß vor den anderen gesetzt. Jetzt bin ich bereit - was immer da jetzt kommen mag (oder auch nicht) - ich bin bereit.

 

Und wer immer mir ans Bein pinkeln will - ob Krebs oder andere üble Kreaturen - denen sei gesagt: "Ich werde mir nichts so einfach gefallen lassen. Zieht Euch schon mal warm an. Oder lasst es besser einfach gleich bleiben."

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